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3. Mondlandschaft : Krater Gassendi Beobachtet und gezeichnet am großen Fraunhofer Refraktor in Dorpat im Jahre 1841 von Johann Heinrich Mädler "Im
südöstlichen Theile des Mondes gelegen, kreisförmig, nur
hier in einer mässigen perspectivischen Verkürzung
erscheinend, wie ich sie an
drei Abenden des Februar und März 1841 gezeichnet habe. Besonders
am 1. Abend,
des 2. Februar, zeigte sich diese Landschaft bei 16 Grad R Kälte
in
prachtvoller Deutlichkeit, so dass ich zwischen 4 ¾ und 11
½ Uhr den grössten
Theil derselben messen und zeichnen konnte. An den beiden anderen
Abenden sind
nur die damals im Schatten liegenden Abhänge und Flächen
nachgetragen worden.
Sie hat einen Durchmesser von 13 Meilen, ungerechnet das kleinere, aber
beträchtlich tiefe Ringgebirg, was nördlich an Gassendi
grenzt. Besonders
merkwürdig sind 14 Rillen in seinem Inneren, welche die Mitte und
den
westlichen Theil durchziehen und, mit Ausnahme von 3 oder 4, sehr
schwer zu sehen
sind. (in Berlin habe ich keine derselben wahrgenommen und
überhaupt hier nie
Rillen vermuthet) Nächstdem zeigen sich in der Fläche
über 100 Berge und
Bergrücken, die meisten sanft und niedrig; einige, die dem
Ringgebirge näher
liegen, steiler, aber sehr schmal. Das Centralgebirg, aus acht
Bergköpfen
bestehend und gegen 200 Fuss hoch, überragt sie alle, wird aber
selbst vom
Ringgebirg weit übertroffen, das an einigen Punkten des westlichen
und
östlichen Randes gegen 8000 F. [2600 m], emporsteigt und im Ganzen
zwischen
3500 und 5000 F. [1140 m bis 1624 m] sich hält. Nur im Süden
ist ein etwa 6
Meilen langer Zug sehr schwach und stellenweis noch unter 600 Fuss
hoch, auch
beträchtlich schmäler als das Uebrige und einfach
fortschreitend. An dieser
Stelle grenzt Gassendi an das Mare Humorum, eine gründliche, fast
ganz ebene,
gegen die umliegenden Landschaften stark vertiefte Fläche, und
nördlich öffnet
es sich gegen ein etwa 4 Meilen im Durchmesser haltendes, aber
äusserst steiles
und mehr als 10000 [3250 m] Fuss abstürzendes Ringgebirg." Johann
Heinrich Mädler [1] Anmerkung :
Quellennachweis
[1] Johann Heinrich Mädler,
Populäre Astronomie, vierte
Auflage,
Berlin 1852 |