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Mädlers
Mondlandschaften am
großen Fraunhofer
Refraktor in Dorpat Einleitung : Im Zeitalter der digitalen Fotografie ist es ein Leichtes, hochaufgelößte Bilder der Mondoberfläche aufzunehmen und diese im Computer zu einer Karte zusammenzusetzen. Dabei wird das Teleskop von der Montierung selbstverständlich automatisch nachgeführt. Die Belichtungszeiten können so kurz gewählt werden, daß der Einfluß der atmosphärischen Luftunruhe eingefroren wird. Ganz anders war das vor über 150 Jahren, als es noch an - nach heutigen Maßstäben - guten Mondkarten fehlte. Erst durch Fraunhofers Achromaten in Verbindung mit einer ruckfreien Uhrwerksnachführung war es möglich, auch bei hohen Vergrößerungen das Objekt genau zu verfolgen. So entstanden in den 30er und 40er Jahren des 19. Jahrhunderts in Berlin und Dorpat viele hochaufgelößte Zeichnungen von Mondlandschaften, deren Detailreichtum den Betrachter auch heute noch in Staunen versetzt. Folgende Seite gibt einen kurzen Überblick über die verschiedenen Mondlandschaften, die in Mädlers Populärer Astronomie [1] abgebildet sind. Aufgrund des Detailreichtums werden alle Zeichnungen auf eigenen Seiten in höherer Auflösung gesondert präsentiert. Auf diesen finden Sie auch die Anmerkungen Mädlers zu den entsprechenden Beobachtungen und Darstelllungen. J.S.Schlimmer
12/2006
Überblick :1. Petavius Abbildung 1 : Mondlandschaft Petavius, großes Bild (90 kB) Geographische
Lage : Breite 25° S, Länge 61° O, 4. Quadrant
Durchmesser : ca. 170 km Höhe : bis ca. 3500 m
Abbildung 2 : Mondlandschaft Fracastorius, großes Bild (162 kB) Geographische Lage : Breite 21° S, Länge 33° O, 4. Quadrant Durchmesser : ca. 97 km 3.
Gassendi Abbildung 3 : Mondlandschaft Gassendi, großes Bild (122 kB) Geographische Lage : Breite 18° S, Länge 40° W, 3. Quadrant Durchmesser : ca. 89 km 4.
Mondnordpol (Ausschnitt) Abbildung 4 : Mondnordpol, Ausschnitt, großes Bild (70 kB)
Abbildung 5 : Mondlandschaft Schröter, großes Bild (102 kB) Geographische
Lage : Breite 3° N, Länge 7° W, 2. Quadrant
Durchmesser : ca. 32 km
Johann
Heinrich Mädler, kurze Biographie Abbildung 6 : Johann Heinrich Mädler [2] 1794
: geboren am 29. Mai in Berlin Der
Dorpater Refraktor von Fraunhofer Abbildung 7 : Der Dorpater Refraktor
Der Dorpater Refraktor war mit einer Öffnung von 108 Pariser Linien (= 24,4 cm) und einer Brennweite von 160 Zoll (= 406 cm) [3] das größte von Fraunhofer gebaute Teleskop. Er wurde 1824 in Dorpat (heute Tartu, Estland) von Friedrich Wilhelm Georg Struve in Betrieb genommen und zur Doppelsternbeobachtung eingesetzt. Mädler setzte Struves Doppelsternbeobachtungen ab 1840 fort. Der Dorpater Refraktor verfügte als erstes Teleskop über einen ruckfreien Uhrwerkantrieb für die Nachführung. Aufgrund dieser Innovation war es erstmals möglich, Objekte mit sehr hohen Vergrößerungen (bis 700-fach [4]) zu beobachten und zu verfolgen. Der Refraktor befindet sich heute im Museum der alten Sternwarte. Er wurde 1993 restauriert Nach
Fraunhofers Tod 1826
wurde ein zweites, baugleiches Exemplar in seiner Werkstatt gefertigt
und an
die Königliche Sternwarte in Berlin geliefert. Mit diesem Teleskop
entdeckte
später Johann Gottfried Galle 1846 den Planten Neptun. Der
Berliner Refraktor
wird daher auch als Galle
Refraktor bezeichnet und steht heute im Fraunhofer
Saal des Deutschen Museums in München. Quellennachweis
[1] Johann Heinrich von Mädler, Populäre
Astronomie, vierte
Auflage,
Berlin 1852
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