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1. Mondlandschaft : Krater Petavius

Beobachtet und gezeichnet am großen Fraunhofer Refraktor in Dorpat im Jahre 1841 von Johann Heinrich Mädler


"(...) Sie [die Mondlandschaft] ist in der hier gegebenen Darstellung das Ergebnis dreier sehr heiteren Winternächte (Jan.9., Febr. 7., und Febr. 8. 1841, mit den Temperaturen -8,0°; -19,8°; -16,3°), in deren jeder 3 – 4 Stunden der Messung und Zeichnung gewidmet wurden, und wozu später noch einige gelegentliche Nachträge kamen. (...)

Den schönsten Anblick gewährt sie, wenn im März, April oder Anfang Mai der Mond 3 Tage über die Conjunction hinaus ist, oder im Herbst und Winter 2 Tage nach dem Vollmonde. Schon im ersten Viertel hat man Mühe ihn aufzufinden, und im Vollmonde ist er gar nicht zu sehen; denn hier unterscheiden sich die Höhen keineswegs durch hellere Färbung, sondern können nur durch ihre Schatten hervorgehoben werden. (...)

Ausser dem überall verbreiteten flachen und niedrigen Gehügel zeigt sich in der Mitte ein kleines Centralgebirg von 8 oder 9 höheren Gipfeln; die höchsten sind a von 5250 [=1705 m] und m von 3528 Pariser Fuß [= 1146 m]. Diese Gipfel zeigen untereinander nur geringe Verbindung, und gar keine mit dem Walle, ausser dass eine lange und schmale Fuche b (Rille) von ungleicher Tiefe und Breite von a aus in südöstlicher Richtung dem Walle zuzieht und diesen noch theilweise durchbricht. Diese Rille glänzt mit ihren Rändern stärker als das Übrige, so dass man, wenn man den Ort genau kennt, auch noch im Vollmonde eine Spur von ihr wahrnehmen kann."

Johann Heinrich Mädler [1]


Anmerkung :

1 Pariser Fuß = 0,32484 m


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Quellennachweis

[1] Johann Heinrich Mädler, Populäre Astronomie, vierte Auflage, Berlin 1852