www.epsilon-lyrae.de zur Startseite zurück Doppelsterne Datenschutzerklärung Inhalt : 1. Castor 2. Eta Coronae 3. Gamma Virginis 4. p Ophiuchi 5. Eta Cassiopia 6. v Canceri 7. Chi Bootis 8. Omega Leonis 9. Zeta Canceri |
Johann Heinrich Mädler Populäre Astronomie, 4.
Auflage 1852, Tafel XIV, Doppelsternbahnen
"(...) Der erste ist Castor oder Alpha Geminorum, einer der glänzendsten Doppelsterne unseres nördlichen HImmels. Seine gegenwärtige scheinbare und wahre Position zeigt die Zeichnung. Der Begleiter wird gegen ein halbes Jahrhundert lang in nahe gleicher (scheinbarer) Entfernung um seinen Hauptstern kreisen und sich dann rascher ihm nähern, bis er etwa im J. 1913 sein scheinbares und wahres Perihel erreicht. Doch ist diese Bahn eine von denen, die noch grosse Zweifel zulassen, da die älteren vor Herschel I. gemachten Beobachtungen sehr ungenau zu sein scheinen und die seit 60 Jahren gemachten wohl noch nicht mehr als ¼ der Bahn umfassen." 2. Eta Coronae
"Eta Coronae. Die
beiden einander scheinbar äusserst nahe
stehenden Sterne dieses Systems vollenden ihre gegenseitige Bahn in
etwa 43
Jahren. Sie ist indess hier als einseitig und der Hauptstern als ruhend
dargestellt, wie man in allen ähnlichen Fällen verfährt.
Die scheinbare Distanz
wird sie in den nächsten Jahren etwas von einander entfernen,
während sie in
der wahren einander näher kommen; nach 1853 aber rücken sie
auch scheinbar
wieder zusammen, und dann wird es sehr schwierig werden, sie selbst in
den
stäksten Ferngläsern als Doppelstern wahrzunehmen."
"Gamma
Virginis. Dieser merkwürdige Doppelstern besteht aus 2
Sternen der dritten Grösse, die an Glanz sehr nahe gleich sind,
und
wechselweise einander etwas zu übertreffen scheinen. Vor 120
Jahren standen sie
noch so weit auseinander, dass Cassini bei einer Bedeckung dieser
Sterne durch
den Mond die Momente bequem einzeln wahrnehmen, und daraus ihren
Abstand und
Richtungswinkel bestimmen konnte. Seit dieser Zeit sind sie einander
jedoch so
nahe gerückt, dass 1835 schon die stärksten Ferngläser
ihn kaum noch doppelt
und 1836 wirklich nur länglich zeigten. Jetzt stehen sie wieder
gegen 2’’
auseinander und werden sich bis in den Anfang des künftigen
Jahrhunderts hinein
immer mehr von einander entfernen. Die wahre Bahn ist von der
scheinbaren nicht
sehr verschieden."
"p Ophiuchi. ein Stern sechster
Grösse, um einen der vierten
kreisend. Die Periode scheint 92 Jahre zu sein. Wie die meisten
Doppelsternbahnen, ist sie ziemlich excentrisch, doch die wahre weniger
als die
scheinbare. Herschel fand im J. 1779 seine Richtung mit der des
Parallels
übereinstimmend, jetzt ist sie nach Vollendung fast eines Umlaufs
noch 35 Grad
von derselben entfernt und nähert sich ihr allmählich wieder,
so dass seit
dieser Zeit der Stern den grössten Theil seiner Bahn
zurückgelegt hat und jetzt
beiläufig in seiner grössten Entfernung vom Hauptsterne
steht, welche 6 ½
Sekunde beträgt. Diese scheinbare Distanz fällt jetzt
ohngefähr mit derjenigen,
die wir bei rechtenklicher Ansicht haben würden, zusammen,
später entfernt sie
sich von ihr nach Innen. Um 1887 wird er sein Perihel erreichen und
dann nur
2’’ vom Hautsterne entfernt sein, später
scheinbar mehr zusammenrücken und für dieBeobachtung
schwieriger werden."
"Die beiden Sterne nähern sich jetzt
jährlich um 0'',10. Der grössere gelbe Stern 4m ist mit dem
blossen Auge gut sichtbar; der kleinere 7,6m ist purpurfarben. Seit
Herschel´s erster Beobachtung hat er 41 Grade seines scheinbaren
Umlaufs vollendet."
"Bei diesem leicht zu beobahtenden (6m und
7m hellen) Doppelstern verträgt sich Herschel´s I.
Bestimmung in keiner Weise mit den späteren, die eine langsame
direkte Bewegung erfordern."
"Die beiden Sterne orange und purpurroth;
Grösse 4,7 m und 6,6m. Die Bewegung ist bedeutend; aber über
die Bahn kann noch nichts bestimmt werden, da Herschel´s
Beobachtungen mit den neuern nicht vereinbar sind, wenigstens nicht in
ihrer Gesammtheit."
"Sehr schwierig zu beobachten, wenn er nicht
wie zu Herschel´s I. Zeit in der Nähe seines Apheliums steht."
"(...) und von Zeta Canceri, einem dreifachen
Stern, lässt sich die Umlaufszeit des näheren Begleiters
schon jetzt auf 58 Jahre bestimmen, nur für die übrigen
Elemente der Bahn werden wir noch einige Jahrzehnte warten müssen;
da er zwischen 1782 und 1826 nicht beobachtet worden ist. Der 2te und
entferntere Begleiter dagegen hat in 58 Jahren kaum den 10ten Theil
seines scheinbaren UMlaufs zurückgelegt, und über den wahren
lässt sich jetzt und in der nächsten Zukunft noch gar nichts
bestimmen." J.H. Mädler, Populäre Astronomie, 4. Auflage, Berlin 1852, Fotografie : J.S.Schlimmer 12/2006 Weitere Auszüge : Einband Titelseite und Tafel XII : Mondlandschaft Petavius Elfter Abschnitt : Die Doppelsterne, Tabelle und Tafel |