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Doppelsterne
Die
Anfänge der Doppelsternbeobachtung
Die
systematische Beobachtung der Doppelsterne beginnt mit Christian Mayer. Er
initiierte im Jahre 1771 den Bau der Mannheimer Sternwarte
und beobachtete
ab 1776 mit einem 8 Fuß großen Mauerquadranten
gezielt Doppelsterne. Anhand seiner Beobachtungen
stellte
er den ersten Doppelsternkatalog
in der Geschichte der Astronomie zusammen. Seine Beobachtungsaufzeichnungen
sind heute noch vorhanden und gewähren uns Einblicke in seine
astronomischen Arbeiten.
Durch Christian Mayer
angeregt, beobachtete auch Friedrich
Wilhelm Herschel ab dem Jahre 1779
systematisch Doppelsterne. Seine Notizen finden Sie auszugsweise bei
der individuellen Beschreibung der Doppelsterne im nachfolgenden
Kapitel.
Durch die Observationen von F.W. Struve und F.W. Bessel erfuhr die
Doppelsternforschung in den 30er und 40er
Jahren des 19. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Ab dem Jahre 1840
setzte J.H.
Mädler Struves Beobachtungen in Dorpat fort.
Einblicke in Mädlers Arbeiten sind auszugsweise in seinem Buch Populäre Astronomie
wiedergegeben.
Einen kurzen, geschichtlichen Überblick finden Sie in dem Artikel Kurze Geschichte der
Doppelsternbeobachtung.
Doppelsterne nach
Sternbildern sortiert
Historische
Beobachtungsberichte, Bilder, Bahnberechnungen, Ephemeriden und
Analysen von ausgewählten Doppelsternen.
Technik der
Doppelsternbeobachtung - ein Leitfaden
Praktische
Tipps über Aufnahme und Auswertung von Dopelsternaufnahmen sowie
weiterführende Techniken sind in nachfolgender Tabelle zusammen
gestellt.
Common Proper Motion
Pairs
Bei den Common Proper Motion Pairs
(CPM Pair) handelt es sich um eine bestimmte Art von
Doppelsternen, bei denen keine Bewegung um einen gemeinsamen
Schwerpunkt beobachtet wird. Aufgrund gleicher
Eigenbewegungen bewegen sie sich als gemeinsames Sternpaar durch den
Raum.
Dieser besonderen Art der Doppelsterne wurde bislang nur wenig
Aufmerksamkeit geschenkt. Auf der Seite Common Proper Motion Pairs
finden Sie weitere Informationen zu den systematischen Beobachtungen
von S. W. Burnham, Max Wolf, Willem Jacob Luyten, J.L. Halbwachs und P. Gavras et al..
Ab 1914 beginnt auch der Heidelberger Astronom Max Wolf mit der systematischen Beobachtung
von Sternen mit Eigenbewegung. Darunter sind auch viele Sternpaare und
Doppelsterne. Eine Zusammenstellung dieser Sterne finden Sie auf der
Seite Doppelsterne und
Sternpaare mit
gemeinsamer
Eigenbewegung aus Max Wolfs "Katalog
von 1053 stärker
bewegten Fixsternen" (1919) sowie aus nachfolgenden
Arbeiten Wolfs (1920-1929).
Kataklysmische
Systeme
und Novae
Kataklysmische Systeme sind enge Doppelsterne, bei denen ein
Masseaustausch untereinander stattfindet. Je nach Anfangsbedingungen
(Sternmasse)
durchlaufen die beiden Sterne ihren Lebenszyklus unterschiedlich
schnell. Daher gibt es
enge Doppelsternsysteme, die aus einem Roten Riesen und einem Weißen
Zwerg
bestehen (siehe Illustration
eines Kataklysmischen Systems).
Dabei fließt Materie aus der Hülle des Roten Riesen auf die
Oberfläche des Weißen Zwerges. Je nach Material kann es bei dem Weißen
Zwerg zu einer Nova oder einer Thermonuklearen
Explosion (Super Nova Typ 1a) kommen. Eine helle Nova ereignete
sich im August
2013 in unserem
Sonnensystem im Sternbild Delphin, siehe Nova Delphini
2013, V339 Del.
Eine helle Supernova SN
2014J
ereignete
sich nur einige Monate später im Januar 2014 in der nahen Galaxie M82,
die ebenfalls leicht beobachtet werden konnte.
W-Ursa-Majoris
Sterne
Bei W-Ursa-Majoris Sternen
handelt es sich um sehr enge Doppelsterne, deren Oberflächen
miteinander
in Kontakt stehen und eine gemeinsame Hülle bilden. Durch die geringe
Distanz drehen sich beide in nur wenigen Stunden bis Tagen um den
gemeinsamen Schwerpunkt, so dass durch die gegenseitige Bedeckung ein
periodischer Lichtwechsel entsteht. Da es sich um eine gebundene
Rotation handelt, entspricht der Lichtwechsel direkt der Periode.
W-Ursa-Majoris Sterne sind daher Bedeckungsveränderliche. Da sich der
Abstand der beiden Komponenten ständig verringert, verschmelzen sie
letztlich in Form einer Roten Nova.
Eine solche Nova wurde für KIC
9832227 im Jahr 2022 vorhergesagt, doch gibt es auch
Untersuchungen, die dieser Vorhersage widersprechen.
Einfach zu
beobachtende W-Ursa-Majoris Sterne sind zum Beispiel VW Cep mit einer Periode
von 0,278 Tagen, AB
Andromedae mit einer Periode von 0,332 Tagen oder W UMa
mit einer Periode von
0,3336 Tagen. Im SIMBAD Katalog sind rund 17000 W-Ursa-Majoris Sterne
mit einer Helligkeit bis 16 Magnituden und einer Periode unter einem
Tag verzeichnet (Criteria query : Otype = WU* & Vmag < 16 &
var.Period < 1).
letzte
Aktualisierung : 10/2019
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