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Fehleranalyse a) Vergleich mit Messwerten
aus dem WDS Die einfachste
Möglichkeit der Überprüfung besteht im Vergleich der eigenen
Messergebnisse mit den Ergebnissen anderer Beobachter. Im Washington
Double Star Catalog (WDS) [1] ist neben der ersten Messung auch immer
die aktuellste
Messung des jeweiligen Doppelsterns aufgeführt. Somit stehen für alle
Doppelsterne Ergebnisse zur Verfügung. In der Regel wird der eigene
Messwert von dem im WDS genannten mehr oder weniger abweichen. Bei
Messungen an vielen unterschiedlichen Doppelsternen sollte sich daher
eine
zufällige Verteilung ergeben, deren Fehlersquadratsumme gegen Null
gehen
sollte. Ansonsten
besteht eine systematische Abweichung, die ein Indiz für z.B. einen
falschen Abbildungsmaßstab sein kann. Zur Überprüfung wurden daher Ergebnisse verschiedener Messreihen von 2017 mit den Einträgen im WDS Katalog verglichen. Zur besseren Beurteilung, in wie weit der ermittelte Abbildungsmaßstab des eigenen Teleskops/Empfänger korrekt ist, wurde zusätzlich eine Ausgleichskurve berechnet. Da allen Auswertungen der gleiche Abbildungsmaßstab zugrunde liegt, müßte sich ein falscher Abbildungsmaßstab theoretisch als Ausgleichsgerade, die parallel zur x-Achse verläuft zeigen. In Abbildung 1 und
Abbildung 2 sind
die Differenzen des Abstandes (Eigener Wert - WDS Eintrag)
über dem Betrag der Helligkeitsdifferenz |Mag A - Mag B| dargestellt.
In Abbildung
1 erkennt man sehr leicht, dass die Werte zu niedrig liegen, was auf
einen fehlerhaften Abbildungsmaßstab schließen lässt. Daher wurde für
nachfolgende Messungen, die in Abbildung 2 dargestellt sind, der
Abbildungsmaßstab neu bestimmt/korrigiert. Aus beiden Diagrammen geht
deutlich hervor, dass die Streuung mit zunehmender Helligkeitsdifferenz
der Doppelsternkomponenten zunimmt.
Abbildung 2 : Differenz zwischen des eigenen Messwertes und des aktuellen WDS Eintrages über der Helligkeitsdifferenz der Doppelsternkomponenten
Von einigen
physischen
Doppelsternsystemen ist die Umlaufbahn bekannt. Somit können für jeden
Zeitpunkt Abstand und Winkel berechnet und mit den eigenen Ergebnissen
verglichen werden. Vorsicht ist jedoch vor langperiodischen
Doppelsternsystemen geboten, da aufgrund der langen Umlaufdauer die
Bahnabdeckung durch Messungen recht gering und die Umlaufbahn nur
näherungsweise bekannt ist. Daher werden die Doppelsternbahnen anhand
von Graden qualifiziert : orbit grade 1 = definitiv Beispiele : Xi UMa AB
= Grad 1
(Msn1995) Xi
Boo = Grad 2 (Sod1999) Castor
= Grad 3 (Doc1985c) Zeta
CncAB-C = Grad 4 (Hei1996b)
g Leo = Grad 4 (WSI2006b) eps Lyr AB = Grad 4 (WSI2004b), Grad 4 (Nov2006e) eps Lyr CD = Grad 4 (Doc1984b) 61 Cyg = Grad 4 (Pko2006b) g Del = Grad 4(Hle1994) 32 Ori = Grad 4 (Sey1999b) Psi Draconis = Grad 5 (Rmn1994)
Quellennachweis : [1] Brian D. Mason, Gary L. Wycoff, and William I. Hartkopf, The Washington Double Star Catalog, http://ad.usno.navy.mil/wds/
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