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W.A. Mozarts Eintrag im Gästebuch der alten Mannheimer Sternwarte

"...es ist recht das Geriß um mich; mit einem Wort, wie ich Mannheim liebe, so liebt auch Mannheim mich.(...)" [1]

Bei einem Besuch des Schwetzinger Schlosses, zwischen Heidelberg und Mannheim gelegen, erfuhr ich von W.A. Mozarts dritten Aufenthalt in Mannheim in der Zeit vom 30. Oktober 1777 bis zum 14. März 1778. W.A. Mozart war damals auf Arbeitssuche und hoffte auf eine Anstellung im Kurfürstlichen Orchester in Mannheim. Obwohl ihm eine Anstellung letztlich versagt blieb, war der Aufenthalt in Mannheim für den damals 21 jährigen von großer Bedeutung für sein musikalisches Werk. Hier lernte er auch seine spätere Frau Constanze Weber kennen. Sein vierter Aufenthalt in Mannheim war dagegen nur von kurzer Dauer und fand in der Zeit vom 6. November bis zum 9. Dezember 1778 statt.


Zur gleichen Zeit arbeitete der Kurfürstliche Hofastronom Christian Mayer an seiner "Verteidigung der Fixsterntrabanten" [2], so nannte er die Doppelsterne. Mayer hielt sie im Gegensatz zur restlichen Fachwelt für zusammengehörige Sternsysteme.
Mayers Arbeiten habe ich bereits ausführlich auf epsilon-lyrae.de beschrieben.

Mir stellte sich in Schwetzingen sogleich die Frage, ob sich Wolfgang Amadeus Mozart und Christian Mayer in jener Zeit persönlich begegnet sind. Denkbar wäre es schon, jedoch nicht zwingend notwendig. Einige Monate nach meinem Besuch des Schwetzinger Schlosses erfuhr ich zufällig, daß es im Gästebuch der alten Mannheimer Sternwarte folgenden Eintrag aus dem Jahre 1778 gibt : „Mozart, Maitre de Chappelle“. :


Abbildung 1 : W.A. Mozarts Eintrag ins Gästebuch der Mannheimer Sternwarte 16. November 1778 [3]

Eine persönliche Begegnung zwischen W.A. Mozart und Christian Mayer wäre also möglich gewesen, denn schließlich wohnte Mayer in der Sternwarte. Allerdings wird der Besuch der Sternwarte in den beiden Briefen die Mozart in jener Zeit schrieb, nicht erwähnt, so daß wir keine weiteren Einzelheiten darüber erfahren [4]. Heute befindet sich das Gästebuch in der Landessternwarte Heidelberg.
Seit Mai 2006 kann man das gesamte Gästebuch im Internet als online Version lesen. Mozarts Eintrag finden Sie auf Seite 12.


Musiktipp :

Seit über 15 Jahren höre ich immer wieder gerne Mozarts Flötenkonzerte KV 313 und KV 314. Bei diesen beiden Flötenkonzerten handelt es sich um zwei Auftragsarbeiten während seines Mannheimer Aufenthaltes, wobei es sich bei KV 314 um ein umgeschriebenes Oboenkonzert handeln soll. Dennoch ein Genuß.




Abbildung 2 : Schloß Schwetzingen, Mosche, Foto : J.S.Schlimmer, 3. April 2011


Quellennachweis :

[1] Brief von W.A. Mozart an seinen Vater, Mannheim, den 12. November 1778, aus Wolfgang Amadeus Mozart, Briefe, Diogenes Taschenbuch 21610, 1988
[2] Christian Mayer, Gründliche Vertheidigung neuer Beobachtungen von Fixsterntrabanten welche zu Mannheim auf der kurfürstlichen Sternwarte entdecket worden sind, 1778, 308 S.: Ill., graph. Darst.; dt.; In Fraktur, SWB-Katalog , Nr. 711278031, Bibliothek des Landesmuseum für Arbeit und Technik
[3] Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt der entsprechenden Seite. Diese wurde mir freundlicherweise als Scan von der Landessternwarte in Heidelberg zur Verfügung gestellt.
[4] Briefe vom 24. November und 3. Dezember 1778


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