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Der
Venustransit von 1769 Zwei Probleme der Astronomie Die klassische Astronomie war von der Suche nach Lösungen für zwei große Probleme geprägt :
Ganz anders lag es bei der Bestimmung eines absoluten Entfernungsmaßstabes. Die Bedeutung war rein akademischer Natur. Im 18. Jahrhundert erkannte man, dass die absoluten Entferungen im Sonnensystem durch den Vorrüberzug eines Planeten vor der Sonne bestimmen werden konnte. Dadurch erfuhren die Venustransits in den Jahren 1761 und 1769 große Bedeutung. Wissenschaftler strömten in alle Welt, um von möglichst vielen unterschiedlichen Standorten aus den Venustransit von 1769 zu beobachten. Christian Mayers Beobachtungen 1761 und 1769 Auch der Mannheimer Astronom Christian Mayer versuchte zunächst im Jahre 1761 vom Schwetzinger Schlossgarten aus dieses Ereignis zu beobachten. Schlechtes Wetter verhinderte jedoch jede Beobachtung. Den zweiten Venustransit beobachtete Christian Mayer von Sankt Petersburg aus. Für die Beobachtung kam ein achromatisches Fernrohr von Dollond mit einer Brennweite von 225 cm zum Einsatz. Als Objektiv wurde eine Heliometer von Dollond verwendet. Der Durchmesser der Linse betrug 9,7 cm. Beide Exponate, Teleskop und Heliometer können heute im Landesmuseum für Arbeit und Technik [1] in Mannheim bewundert werden. Heliometerobjektiv von Dollond 1769 [1], Foto J.S.Schlimmer, 6. September 2005 Christian Mayer, "Expositio De Transitu Veneris Ante Discum Solis D. 23 Maii, 1769", St. Petersburg 1769 [2] Titelseite aus Mayers Buch :"Expositio De Transitu Veneris Ante Discum Solis D. 23 Maii, 1769", St. Petersburg 1769 [2] "Wir wissen aus dem beobachteten Durchgang der Venus sehr nahe, daß die mittlere Entfernung der Sonne von der Erde 24309 halbe Durchmesser der Erde, oder 20 Million 9 mal hundert tausend 5828 deutsche Meilen seie (...)" [3]. Am Äquator beträgt der Durchmesser der Erde 12756 km. Aus Mayers Angaben folgt für den Abstand Sonne - Erde rund 155 Millionen km, ein Wert der dem heutigen Wert von 149,6 Millionen km schon recht nahe kommt. Literaturempfehlung : Der Roman "Rendezvous mit Venus" erzählt von den ersten internationalen Großprojekten in der Geschichte der Wissenschaft : den Venustransits von 1761 und 1769. Wissenschaftsgeschichte und Fiktion vermischen sich auf eine unmerkliche aber spannende Art. Eine angenehme Unterhaltung für die langen Sommertage. Jean-Piere
Luminet
Ein
RomanRendezvouz mit Venus oder Die Liebe zur Astronomie Verlag C.H.Beck, München 2005 380 Seiten, gebunden ISBN 3-406-52895-3 22,90 EUR
Umschlagrückseite : "Es ist das Jahr 1761. Drei junge
Wissenschaftler der Akademie der Wissenschaften in Paris erwarten ein
besonderes Ereignis : das Rendezvous der Sonne mit der Venus. Sie
erhoffen sich von diesem herausragenden astronomischen Ereignis neue
wissenschaftliche Erkenntnisse, geraten aber dabei in einen Sog von
Intrigen, wissenschaftlichen Streitigkeiten und Liebesaffären..."
"Luminets Buch erinnert an den Witz und Esprit von Alexander Dumas." Le Monde Quellennachweis : [1] Landesmuseum für Arbeit und Technik, Mannheim, http://www.landesmuseum-mannheim.de/index.html [2] Christian Mayer, Ad Augustissimam Russiarum Omnium Imperatricen Catharinam II. Alexiewnam Expositio De Transitu Veneris Ante Discum Solis D. 23 Maii, 1769, St. Petersburg 1769 [3] Christian Mayer, Gründliche Vertheidigung neuer Beobachtungen von Fixsterntrabanten, welche zu Mannheim auf der kurfürstlichen Sternwarte entdeckt worden sind, Mannheim 1778 zurück zum Anfang letzte Aktualisierung 06.02.2006, Seitenaufrufe seit 6. Februar 2006 : |