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Vixen Refraktor 80L J.S.Schlimmer (Januar, Juli 2011) Allgemeines Bei dem Vixen Refraktor 80L handelt es sich um einen klassischen Fraunhofer Refraktor mit einer Öffnung von 80 mm und einer Brennweite von 1200 mm. Das Öffnungsverhältnis beträgt somit f/15. Aufgrund lichtstarker apochromatischer Objektive ist dieses Gerät inzwischen aus der Mode gekommen und wird seit Jahren nicht mehr gebaut. Der Grund für die Anschaffung dieses Teleskops liegt in der hohen Abbildungsqualität. Ferner ist der Vixen Refraktor 80L sehr gut geeignet, astronomische Beobachtungen des 18. Jahrhunderts nachzustellen. Im 18 Jahrhundert waren achromatische Refraktoren mit einer Öffnung von 80 mm weit verbreitet (siehe Mauerquadrant der Mannheimer Sternwarte, Beobachtung des Orionnebels von Charles Messier). Abbildung 1 : Vixen Refraktor 80L mit selbstgebauter Transportkiste Trotz seiner Länge und dem damit verbundenen Hebel sitzt der Refraktor fest auf der Vixen GP-DX Montierung. Das Fraunhofer Objektiv ist abschraubbar. Leider weist bei dem hier gezeigten Gerät die Innenseite der 2. Linse einen Defekt von 2,3 mm x 1 mm auf (siehe Pfeil bei Abbildung 2). Dieser Fehler führt zu einem Kontrastverlust, der sich bei hellen Sternen als Hof um diese bemerkbar macht. Abbildung 2 : Defekt an der Innenseite der 2. Linse. Beugungsscheibchen Abbildung 3 zeigt die intrafokalen und extrafokalen Beugungsscheibchen des Vixen 80L. Als Stern für diesen Test wurde Capella im Sternbild Fuhrmann ausgewählt. Die Beugungsscheibchen wurden mit einer Webcam aufgenommen. Die Belichtungszeit wurde nicht verändert, daher ist das Beugungsscheibchen im Fokus überbelichtet und entsprechend groß. Intra- und extrafokale Beugungsscheibchen weisen deutliche Unterschiede auf, was den Erwartungen entspricht. Taubeschlag Oberflächen, die gegen den klaren Himmel gerichtet sind, kühlen aufgrund von Temperaturstrahlung stark aus. Ihre Temperatur sinkt daher leicht unter die des Taupunktes und es kommt zu Taubeschlag. Insbesondere Linsen sind aufgrund ihrer hohen Transmission sehr stark von diesem Effekt betroffen. Zum Schutz vor Taubeschlag wird das Objektiv durch einen selbstgebauten Zylinder aus schwarzem Moosgummi geschützt. In feuchten Nächten reicht diese einfache Maßnahme jedoch nicht aus. Mit zunehmender relativer Luftfeuchte gleichen sich Lufttemperatur und Taupunkt immer mehr an. Liegt der Taupunkt lediglich 1,5° Celsius unter der Lufttemperatur (relative Luftfeuchte > 85%), so beschlägt die Linse trotz Taukappe. Wird die Taukappe mit einer hochreflektierenden Aluminiumfolie umwickelt, erreicht man eine deutliche Verbesserung. Eine weitere Möglichkeit besteht im Bau einer einfachen Taukappenheizung. Eine einfache Taukappenheizung kann mit Hilfe von Konstantan Draht gebaut werden. Für Öffnungen von 80 mm reicht eine Heizung mit einer Leistung von 4 Watt völlig aus. Abbildung 4 : Temperatur, relative Luftfeuchte
und Taupunkt in der Nacht vom 16. zum 17. Januar 2011. Bei zu hoher
Luftfeuchte liegt der Taupunkt nur 1,5° C unter der
Umgebungstemperatur. Das Objektiv des Vixen 80L beschlägt bei
Benutzung einer einfachen Taukappe (schwarzes Moosgummi). Das Leistungsvermögen des Vixen 80L Auf detaillierte Beobachtungsbeschreibungen soll an dieser Stelle verzichtet werden. Einen Erfahrungsbericht über die Doppelsternbeobachtung mit dem Vixen 80L gibt es in dem Artikel Doppelsternmessungen mit Leitz Okularschraubenmikrometer, Baader Micro Guide und Webcam. Einen direkten visuellen Vergleich gegenüber der Beobachtung mit einem 8-Zoll Newton Teleskop findet man unter der Beobachtung der Doppelsterne im Offenen Haufen M44 Praeseppe. Vergleicht man den Vixen Refraktor mit einem 8-Zoll Newton Teleskop und berücksichtigt dabei alle Lichtverluste, so stellt man fest, dass ein 8-Zoll Newton effektiv die 5-fache Lichtmenge zur Verfügung stellt. Dies entspricht rund 2 Magnituden bei Sternen. Nachfolgende Tabelle stellt die Parameter dar, die für diese Betrachtung berücksichtigt wurden.
Tabelle 5 : Vergleich der effektiven Lichtmenge des Vixen Refraktors 80L und dem Vixen Newton R200SS Zum Schluss dieser kurzen Betrachtung noch ein Beispiel anhand des Doppelsterns Eta Cassiopia. Der helle Hof um Eta Cassiopia A wird durch den Defekt in der Linse hervorgerufen (vergl. Abbildung 2) und stellt einen Kontrastverlust dar. Das Bild wurde mit einer Webcam mit 1/25 s und 5 Bildern/Sekunde aufgenommen. Dies entspricht der maximalen Empfindlichkeit der Webcam. Die Komponente E ist mit einer Helligkeit von 10,15 Magnituden gerade zu erkennen und wurde in Abbildung 6 mit Strichen markiert. Weiterer Einsatz des
Vixen Refraktor R80L :
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